3 Monate HBN als Diabetiker – Ein Erfahrungsbericht
Mit diesem Bericht möchte ich Euch meine Erfahrungen aus den letzten 3 Monaten mit dem neuen Ernährungskonzept HBN von Holger Gugg mitteilen.
Speziell an meiner Situation ist, dass ich seit ca. 20 Jahren insulinpflichtiger Typ 1 Diabetiker bin. Somit möchte ich Euch meine Erfahrungen mit HBN speziell aus der Sicht eines Diabetikers weiter geben.
Ich selber habe vor ein paar Jahren zunächst wegen Rückenbeschwerden durch meinen sitzenden Beruf mit dem Fitness-/Kraftsport begonnen. Da mir das Workout diesbezüglich sehr viel geholfen hatte, wurde mein Interesse an diesem Sport mit der Zeit größer und ich begann regelmäßiger zu trainieren. Um mich weiterzubilden, habe ich immer mehr Fitnessblogs gelesen/abonniert. Da Holger auf einigen Seiten als Autor für Fachbeiträge schreibt, bin ich auch auf seine Seite Body-Coaches.de und sein neues Ernährungssystem HBN gestoßen.
Dem Thema Ernährung im Kraftsport hatte ich in der Vergangenheit zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Ich wurde aber durch verschiedene Beiträge in Blogs und einem Buch, das sich mit Ernährungsstrategien im Kraftsport und Bodybuilding beschäftigte, inspiriert, mich weiter mit dem Thema zu beschäftigen und für mich und meine Ernährung weiteres Verbesserungspotential zu entdecken. So wandte ich mich Ende 2013 an Holger, um mit seinem neuen Ernährungskonzept HBN nochmals einen Schritt in diesem Sport weiter zu kommen.
Ziel für mich war es, meinen Körperfettgehalt zu senken, um danach in einen saubereren Muskelaufbau zu gehen. Meine Ernährung bis dahin enthielt zwar viel Gemüse, aber auch einige Kohlenhydrate und viel Protein (hauptsächlich aus Bohnen und Fisch). Beim Fett hatte ich mich auf moderate Mengen eingelebt. Diese Aufteilung hatte sich auf etwa 3 Mahlzeiten am Tag verteilt.
Holger analysierte zunächst mein Ernährungstagebuch, das ich über 1 Woche geführt hatte und erstellte mir einen Ernährungsplan nach HBN, der genau an meinen Tagesablauf über die Woche angelehnt war. Für mein Ziel Körperfett zu reduzieren, mussten wir natürlich auch irgendwie von meinem hohen Insulinaufkommen runter kommen. Holger setzte daher bei mir eine etwas geringere Menge an Kohlenhydraten an, um bei mir als Typ 1 Diabetiker mit der Problematik der Notwendigkeit von Insulin und dem damit verbundenen anabolen Effekt, besser klar zu kommen. Stattdessen wurden vermehrt gesunde Fette in meinen Ernährungsplan eingebaut. In meinem zuvor geführten Ernährungstagebuch war auch ein erhöhter Proteinkonsum ersichtlich, den Holger ebenfalls auf ein gesundes Niveau herunter setzte. Neu für mich war, ca. alle 2-3 Std. eine Kleinigkeit zu essen. Aber gerade bei der Gewichts-Reduktion kamen diese Zeitabstände für mich sehr gelegen, um einem größeren Hungergefühl vorzubeugen.
Sehr schnell wurde klar, dass dieses Ernährungskonzept nicht nur für mein sportliches Ziel der richtige Weg ist, sondern sich ebenfalls sehr positiv auf den Verlauf meiner Blutzuckerwerte und meiner Diabetes-Erkrankung auswirkt!
Mit der Ernährung nach HBN konnte ich nach und nach meine Insulin-Menge deutlich absenken und der Verlauf meiner Blutzuckerkurve wurde sehr viel konstanter, blieb flach im Verlauf und dadurch wesentlich planbarer. Die Insulinsensibilität hat sich durch die Umstellung auf HBN bei mir deutlich verbessert und so konnte ich meine morgendliche Dosis Kurzzeitinsulin sogar mehr als halbieren, so dass ich aktuell noch bei lediglich 2 I.E. für mein Frühstück bin. Auch der Effekt von stark ansteigendem Blutzucker nach dem Aufstehen (Dawn-Phänomen) ging hierbei stark zurück. Mittags benötige ich nach der Ernährung mit HBN aktuell sogar überhaupt kein Insulin mehr! Die Menge an Langzeitinsulin konnte ich aufgrund der Gewichtsreduktion bereits ebenfalls reduzieren.
Durch das Nutrition-Timing mit Kohlenhydraten rund um das Training war zunächst vor dem Training noch eine an diese Menge und an das Training angepasste Menge an Insulin notwendig, die wir aber auch noch reduzieren wollten, um meinem Ziel der Fettverbrennung noch weiter volle Fahrt zu geben. Holger hatte mir daraufhin vorgeschlagen, dass wir einen Versuch mit mittelkettigen Fettsäuren (MCT) als Energieträger vor dem Training machen könnten. Zunächst war ich etwas vorsichtig, da hier Ketonkörper entstehen und ich bei meinen Diabetes-Schulungen vor einer Ketoazidose gewarnt wurde. Da ich das Thema aber interessant finde, habe ich mich weiter informiert und mit dem Hintergrund von stabilen Blutzuckerverläufen das Risiko einer Ketoazidose für mich als eher gering eingeschätzt. So habe ich dann den Versuch mit MCT-Öl als PRE-Workout-Mahlzeit gemacht.
Zugegeben, ein komisches Gefühl war es zunächst schon, ohne Kohlenhydrate zuvor in ein Training zu starten, noch dazu bei normalem Blutzucker. Mit Blutzuckermessgerät und genügend Traubenzucker bewaffnet habe ich mich dann auf ins Training gemacht. Am Ende war ich sehr erstaunt, da ich keine Unterzuckerung bekommen habe, dennoch aber trotzdem genügend Energie im Training vorhanden war. Mein Blutzucker im Anschluss an das Training blieb nahezu konstant zum Ausgangswert! Diesen Effekt konnte ich in den folgenden Workouts für mich weiter verifizieren und kann sagen, das Konzept mit MCTs funktioniert bei mir zumindest sehr gut und ohne Nachteile!
Insgesamt blicke ich sehr positiv auf die letzten 3 Monate mit HBN und Holger als Coach zurück. Mein Gewicht konnte ich in diesem Zeitraum um ca. 9 kg senken und meinen Taillenumfang um ca. 8 cm reduzieren. Meine Form ist wesentlich definierter geworden und ich freue mich auch schon auf die kommende Zeit mit HBN und Holger als Coach, wenn es für mich wieder weiter an den Muskelaufbau geht.
Viele Grüße