6 Tipps für weißere Zähne „self made“ von zu Hause aus
Heute gibt es einen Beitrag aus der Kategorie „Lifestyle“ der sich eigentlich an jeden richtet der gerne gut aussieht. Zahlen aus den USA belegen, dass die Amerikaner 2015 mehr als 11 Milliarden Dollar für Zahnaufhellung ausgegeben haben. In diesem Betrag verstecken sich 1,4 Milliarden für fertige Produkte die ein Aufhellen auch von zu Hause aus ermöglichen sollen (1). Sie enthalten in den meisten Fällen chemische Bleichmittel, dabei geht es genau genommen auch ohne Chemie wie ihr gleich sehen werdet
1.Öl ziehen
Eigentlich kennt man es zur Vermeidung eines Ausbruchs von Erkältungskrankheiten. Öl im Mund zu schwenken entfernt Bakterien die versuchen die Immunbarriere anzugreifen und zu überwinden (2). Neben diesem wirksamen Effekt entfernt Öl ziehen zudem Ablagerungen (Plaque) auf den Zähnen die diese gelb erscheinen lassen (3-5). Traditionell wird das Öl von Sonnenblumen oder Sesam verwendet. Tatsächlich zeigt eine Studie von Asokan et al (5), dass sich damit binnen einer Woche der Anwendung Streptokokken deutlich reduzieren lassen die mitunter besagte Plaques verursachen. Eine nochmals bessere Wahl könnte Kokosöl sein. Ein Grund hierfür liegt in der enthaltenen Laurinsäure die nicht nur Bakterien erfolgreich abtötet sondern auch Entzündungen reduziert (6-8). Eindeutige Hinweise auf einen echten aufhellenden Effekt aus Untersuchungen gibt es zwar nicht, dafür aber etliche Erfahrungsberichte die neben einer deutlich besseren Mundhygiene auch von weißeren Zähnen mit dauerhafter Anwendung berichten. Sicher ist, dass es sich hierbei um eine den Zahnschmelz schonende Variante handelt die problemlos getestet werden kann.
Fazit
Öl ziehen verringert nachweislich Plaque bildende Bakterien um Mund und verhilft so Erfahrungsberichten zur Folge über diesen Effekt nicht nur zu einer besseren Mundhygiene sondern fördert auch eine Aufhellung der Zähne
2. Backpulver
Dank seines natürlich-aufhellenden Effekts ist Backpulver eine beliebte Zutat in herkömmlicher Zahnpasta. Es erzeugt ein alkalisches Milieu, hindert Bakterien so daran sich zu vermehren und fungiert zudem als eine Art feines Schleifmittel welches dabei hilft die Zahnoberflächen von färbenden Belägen zu befreien. Tatsächlich finden sich Studien wie die von Putt (19) oder Kleber (9) die belegen, dass mit Backpulver versehene Zahnpasta wesentlich effektiver gelbe Flecken auf den Zähnen entfernt als Zahnpasta ohne Backpulver. Es konnte auch gezeigt werden, dass die Wirkung besser ausfällt je höher der Backpulveranteil in der Zahnpasta ist. Effektiv wäre also, sich Zahnpasta gezielt nach dem Backpulvergehalt zu kaufen, oder sich einige Male pro Woche die Zähne mit einer selbst hergestellten Backpulver-Lösung zu putzen.
Fazit
Backpulver eignet sich hervorragend zur natürlichen Aufhellung der Zähne und wird darum auch in herkömmlichen Zahnpflegeprodukten verwendet
3. Wasserstoffperoxid
Auch Wasserstoffperoxid zählt zu den natürlichen Bleichmitteln die schon seit etlichen Jahren zur Aufhellung von Zähnen verwendet werden und hierfür in etlichen fertigen Produkten zu den Zutaten zählt. Das Problem hierbei ist die oftmals sehr hohe Konzentration die das Zahnfleisch reizen und Zahnempfindlichkeit verursachen kann. Auch Wasserstoffperoxid ist Bestandteil in Zahnpasten und konnte als solcher positiv zu Studienergebnissen beitragen, die eine Aufhellung um 62% binnen 6 Wochen zeigen. Hierzu müssen die Zähne 2x täglich mit einer kommerziellen Zahnpasta inkl. Backpulver und 1% Wasserstoffperoxid geputzt werden. Wer noch eingehender mit Wasserstoffperoxid arbeiten möchte, sollte dafür eine 3%-ige Lösungen verwenden die in der Apotheke erhältlich ist. Einfach ins Mundwasser und vor dem Zähne putzen gut durch spülen. Möglich ist natürlich auch, sich eine mit extra Backpulver und Wasserstoffperoxid „gepimpte“ Zahnpasta selbst herzustellen und diese einige Mal pro Woche (nicht immer) zu verwenden.
Fazit
Wasserstoffperoxid funktioniert, ist jedoch leider in gewöhnlichen Produkten in einer zu hohen Dosis enthalten
4. Apfelessig
Apfelessig gilt schon immer als Desinfektions- und Reinigungsmittel. Sein wirksamer Bestandteil Essigsäure tötet effektiv Bakterien und fördert über dies neben der Mundhygiene erwiesenermaßen auch eine Aufhellung der Zähne (13-16). Der Wehmutstropfen bei Apfelessig ist, dass er neben einem bleichenden Effekt auch den Zahnschmelz angreift, weshalb er sich nicht für die tägliche Anwendung eignet (17,18). Am besten in Wasser verdünnen und einige Minuten den Mund damit spülen.
Wichtig – Nach der Anwendung den Mund nochmal mit Wasser nachspülen!
Fazit
Apfelessig fungiert als starkes natürliches Bleichmittel, so stark das es auch den Zahnschmelz angreift, weshalb man ihn nicht täglich anwenden sollte
5. Ananas und Erdbeere
Klingt verrückt und ein wenig dümmlich aber es scheint zu funktionieren, wenngleich nicht derart effektiv wie man es sich von chemischen Fertigprodukten erwarten darf (19). Die Zaubermischung Erdbeere/Backpulver wurde bekannt, da etliche Prominente von einer Anwendung berichteten. Während Backpulver die mechanische Reinigung übernimmt, soll in Erdbeeren enthaltener Apfelessig Verfärbungen auf den Zähnen entfernen. Auch hier warnen Untersuchungen wie die von Barmbert (20) und Kwon (21) von einer zu häufigen Anwendung. Bei Ananas ist es besonders das auch von der Ananas-Diät bekannt Enzym Bromelain dem man einen aufhellenden Effekt auf die Zähne nachsagt. Während Zahnpasta + Bromelain nachweislich funktionieren (22) fehlen Hinweise auf einen ähnlichen Effekt der vom Ananaskonsum ausgeht, weshalb dieser Tipp eher in die Kategorie Augenwäscherei fällt (ebenso wie die Ananas-Diät by the way…)
Fazit
Backpulver + Erdbeere kennt man als zahnaufhellende Mischung der Promis die man sich selbst ganz einfach zu Nutze machen kann
6. Prophylaxe
Der vielleicht wichtigste Punkt kommt jetzt. Weitaus weniger Gedanken um verfärbte Zähne muss sich derjenige machen der es gar nicht erst soweit kommen lässt und JA, wir beeinflussen dies enorm! Zigaretten, Kaffee, schwarzer Tee, Rotwein und Co fungieren als todsichere „Zahn-Verfärber“. Zuckerkonsum sorgt für ein vermehrtes Auftreten von Streptokokken von denen wir bereits erfahren haben dass sie mitunter an der Bildung von Plaques beteiligt sind (23,24).
Mein Rat – Aufhören zu rauchen, Kaffee und Schwarztee in Maßen und tatsächlich mit Zahnpflegekaugummi nach der Aufnahme arbeiten.
Wo es passt lassen sich einfärbende Getränke übrigens zahnschonend via Strohhalm aufnehmen. Wichtig wäre natürlich auch seine Zähne von Grund auf gut zu versorgen um damit einen stabilen Zahnschmelz zu gewährleisten (25) und abschließend sollte auch die generelle Zahnhygiene angemessen ausfallen, d.h. regelmäßiges, richtiges Putzen der Zähne, die Verwendung von Zahnseide und auch Zahnspülungen sind kein Luxus.
Fazit
Vorsorge ersetzt Nachsorge! Wer dauerhaft weiße Zähne haben möchte sollte sich im ersten Schritt darum Bemühen selbst verschuldete Verfärbungen zu vermeiden
Resümee
Wenngleich der Effekt sicher nicht derart durchschlagend sein wird wie mit einer konventionellen Chemie-Bombe, kann man dennoch dauerhaft mit einigen kleinen Tricks für ein deutlich weißeres und gleichzeitig gesundes, hygienisches Lächeln sorgen. Nutzt diese Möglichkeiten und denkt insbesondere an Prophylaxe!
Sportlicher Gruß
Holger Gugg
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Quellen
(1)
http://niotw.com/teeth-whitening-industrys-annual-revenue-in-2015-totals-11-billion/
(2)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3131773/
(3)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4382606/
(4)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19336860/
(5)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18408265
(6)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC444260/
(7)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC111339/
(8)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC111339/
(9)