Fluorid – Wie sollte man damit umgehen?
Bei Fluorid handelt es sich um das negativ geladene Ion des Elements Fluor. Natürlicherweise findet man es in der Luft, im Boden, in Pflanzen, Steinen, frischem Wasser und auch vielen Lebensmitteln. Für uns Menschen spielt Fluorid insbesondere eine Rolle bei der Mineralisierung von Knochen und Zähnen, dort sind 99% des im Körper enthaltenen Fluorids auch gespeichert.
Die Aufnahme von Fluorid kann oral oder auch topisch über die Zähne erfolgen. Zu den wichtigsten Fluoridquellen zählen
- Fluoridiertes Wasser (Deutschland setzt anders als die USA KEIN Fluorid zu)
- Grundwasser (mehr als 90% mit weniger als 0,3 mg Fluorid pro Liter)
- Fluorid-Ergänzungen
- Lebensmittel (Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte, Walnüsse, Teeblätter)
- Zahnpflegeprodukte (Zahnpasta, Mundspülungen)
Fluorid und Karies
Bakterien sind für die Entstehung von Karies verantwortlich. In Verbindung mit Kohlenhydraten produzieren Sie organische Säuren die den Zahnschmelz schädigen, damit Endmineralisierung der Zähne und weiter die Entstehung von Hohlräumen in den Zähnen fördern.
Fluorid beugt der Entstehung von Karies vor indem
- es die Endmineralisierung hemmt
- es Reparaturprozesse des Zahnschmelz beschleunigt
- es die Bildung organischer Säuren hemmt
Einige Studien sprechen sich für Fluorid als wirksamen Helfer gegen die Entstehung von Karies aus
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/7497353
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15163148
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21701194
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10086928
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/1401438
Fazit
Fluorid gilt als beste präventive Maßnahme im Kampf gegen Karies gleich neben eingeschränktem Verzehr stark zuckerhaltiger Lebensmittel und Getränke
Vorsicht vor Fluorose
Zu hohe Fluoridzufuhr begünstigt die Entstehung von Flurose. Man unterscheidet hier die Dentalfluorose von der Skelettfluorose
Die Dentalfluorose äußert sich über optische Veränderungen der Zähne mit weißen Flecken in leichtem Stadium bis hin zu braunen Flecken und dann auch geschwächten Zähnen im fortgeschrittenen Stadium. Mit Dentalfluorose ist nur während der Ausbildung der Zähne zu rechnen. Kritisch ist die Zeit unter dem 15. Lebensjahr. Meist ist es die Aufnahme von Fluorid über mehrere Quellen (Zahnpasta, Spülung, Wasser, Ergänzung) die das Risiko erhöht. Bei Säuglingen besteht die Gefahr der Fluorose insbesondere wenn Babynahrung mit angereichertem Wasser zubereitet wird.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/7776292
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16856950
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11109209
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21701193/
Die Skelettfluorose betrifft unsere Knochen. Werden chronisch mehr als 20 mg Fluorid pro Tag aufgenommen, reagieren diese mit Ausbildungen einer verhärteten und verdichteten Spongiosa (schwammartige Knochensubstanz) und teilweiser Verdickung der äußeren Knochenschicht. Dies bedeutet einen Verlust von Elastizität und nachhaltig eine geringere Belastbarkeit. Besonders häufig tritt die Skelettfluorose in Indien und China auf. Vermutlich wird hier wegen des hohen Fluoridgehalts im Grundwasser oder aber aufgrund der häufigen Verwendung bestimmter Teesorten mit hohem Fluoridgehalt. Hierzulande ist die Skelettfluorose eher selten.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19305069
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9518433
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26499132
Weitere negative Effekte
Auch neben der Entstehung einer Fluorose steht Fluorid seit jeher in der Kritik. Von extrem zu viel oder extrem zu Fluoridaufnahme weiß man um ein erhöhtes Risiko auf Knochenbrüche
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/3123922
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2018020
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11341339
Wenngleich eine Studie aus 2006 (Bassin) ein erhöhtes Risiko für Knochenkrebs (im speziellen Osteosarkom) in Verbindung mit erhöhter Fluoridaufnahme (nur bei Jungen) nachweist, spricht sich die Mehrheit aller sonstigen Studien nicht für einen klaren Zusammenhang aus, auch nicht für das generelle Krebsrisiko.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16596294
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20205169
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20213383
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/8897753
Ein Review aus 27 chinesischen Studien berichtet von niedrigeren IQ-Werten in Gebieten mit hoher Fluoridkonzentration im Wasser. Mit nur 7 IQ-Punkten fielen die Unterscheide jedoch gering aus.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22820538
Resümee
Eine dauerhafte Überversorgung mit Fluorid und den entsprechenden Folgen ist insbesondere in Ländern ein Thema, in denen der Fluoridgehalt des Grund- und Trinkwassers hoch ausfällt, sei es von Natur aus oder über zugesetztes Fluorid.
In Deutschland hält sich im Grundwasser enthaltenes Fluorid stark in Grenzen. Es wird zudem NICHT dem Trinkwasser beigefügt, weshalb die Gefahr einer chronischen Überversorgung hier zu Lande eher als gering angesehen werden kann. Vorsicht ist bei Kindern in der Wachstumsphase geboten. Weiße Flecken auf den Zähnen entstehen ab einer Zufuhr von mehr als 100 µg/kg Körpergewicht und deuten auf eine Überversorgung hin. Von einer günstigen Wirkung auf die Zahngesundheit ist mit einer täglichen Zufuhr im Bereich 30 bis 40 µg/kg Körpergewicht auszugehen.
Garant für gesunde Knochen und Zähne
– Eine optimale Versorgung mit Nährstoffen
http://www.humanbasednutrition.de/
– Eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D
http://amzn.to/2aMZFwK
——————————————————-
Sonstige Quellen
http://www.rohkostwiki.de/wiki/Fluorid-Gehalt_von_Lebensmitteln
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21158195
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16855537
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/7618957
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2003628
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21479915