Gynäkomastie – Alptraum Männerbrüste
Männerbrüste entwickeln sich – vor allem in der westlichen Welt – immer mehr zu einer Art Volkskrankheit. Dass dieses Thema für viele Männer, die unter Gynäkomastie leiden, ein sehr sensibles ist, liegt auf der Hand. Doch was genau ist Gynäkomastie? Welche Arten gibt es, und wie lassen sich Männerbrüste behandeln? Fragen, die in diesem Artikel einige Antworten finden.
Physiologische, Pathologische und Pseudo Gynäkomastie – wichtige Unterschiede
Zunächst ist es sehr wichtig, die Gynäkomastie in ihre zwei Hauptgruppen zu unterteilen. Auf der einen Seite steht die Pathologische Gynäkomastie. Hier handelt es sich um ein Brustwachstum bei Männern, das aufgrund von Hormonstörungen hervorgerufen wird. Bei der Physiologischen Gynäkomastie liegt die Ursache in dem veränderten Gleichgewicht zwischen weiblichen Geschlechtshormonen (Östrogenen) und dem männlichen Geschlechtshormon (Testosteron). Die dritte Art von Gynäkomastie ist eigentlich gar keine! Bei der Pseudogynäkomastie – Ärzte sprechen hier von Lipomastie – wird das Brustwachstum beim Mann dem eigenen Übergewicht oder der Fettsucht (Adipositas) geschuldet.
Physiologische Gynäkomastie
Bei der physiologischen Gynäkomastie kann das Brustwachstum Folge eines akuten Krankheitsprozesses sein. Dieser stört das Hormongleichgewicht oder findet direkt in der Brust statt. Hier werden, je nach Ursache, verschiedene Untergruppierungen differenziert. Bei der erblichen Gynäkomastie liegt das Problem bei der Weiterverarbeitung von Hormonen. Chronische Erkrankungen (beispielsweise der Leber, Nieren, Hoden oder bei Untergewicht) können ebenso Grund für ein Brustwachstum sein wie eine Krebs-Erkrankung. Als eine der häufigsten Gründe einer physiologischen Gynäkomastie wird die Einnahme von Drogen, Medikamente und Pflegeprodukten aufgeführt!
Pathologische Gynäkomastie
Sobald der Anteil von weiblichen Geschlechtshormonen, die normalerweise in sehr geringer Menge im männlichen Körper vorhanden sind, steigt, kommt es zur pathologischen Gynäkomastie. Diese Art des Brustwachstums bedarf in der Regel keine Behandlung, da es sich meist um ein vorübergehendes Erscheinungsbild handelt. Die Männerbrüste „verschwinden“ im Normalfall nach einigen Jahren. Erst wenn die Veränderung den Patienten zu stark mental belastet, sollte eine Behandlung in Erwägung gezogen werden. Man unterscheidet hier unter Neugeborenen-, Pubertät- und Altersgynäkomastie.
Pseudogynäkomastie (Lipomastie)
Wie bereits erwähnt ist es wichtig, eine Gynäkomastie von der Lipomastie zu unterscheiden! Im Falle der Pseudogynäkomastie vermehrt sich nämlich nicht das Drüsengewebe, sondern es wird zu viel Fett in der Brust eingelagert. Umgangssprachlich wird hier oft von der „Bier-Brust“ geredet. Über den BMI kann jeder selbst recht einfach einschätzen, ob er an Übergewicht leidet – die passende Diät und Trainingsmethode lässt sich bei Ernährungs- & Sportberatern finden. Dennoch sollte zunächst immer ein Arzt aufgesucht werden, da es sich in solchen Fällen um eine Mischform der Gynäkomastie handeln kann!
Gynäkomastie – die Symptome
Grundsätzlich kann man durchaus sagen, dass die Gynäkomastie das eigentliche Symptom ist. Die Gynäkomastie ist keine eigenständige Krankheit, sondern eher die Folge einer solchen. Es ist also von absoluter Wichtigkeit, den Auslöser der Gynäkomastie zu finden, und dann mit diesem Wissen die passende Therapie auszuloten. Dennoch hat eine Gynäkomastie sehr häufig subjektive Beschwerden zur Folge. Die können zum Beispiel schmerzempfindliche Brustwarzen, Bewegungseinschränkungen und/oder Spannungsgefühle in den Brüsten sein. Es kann aber auch durchaus sein, dass sich die Gynäkomastie nur durch die Vergrößerung einer oder beider Brüste ohne zusätzliche Beschwerden zeigt.
Viel signifikanter ist die psychische Belastung, die in vielen Fällen mit der Gynäkomastie einhergeht. Besonders bei jungen Männern mit Pubertätsgynäkomastie kann dies extrem ausgeprägt sein. Zusätzlich zum allgemeine „Stress“, der mit diesem Lebensabschnitt einhergeht, führt die Gynäkomastie zu regelrechten Angstzuständen. So wird der Schwimmbadbesuch, das Umkleiden vor dem Sport oder das Tragen engerer Kleidung aus Angst vor Spott zur Herkules-Aufgabe.
Untersuchungen und Diagnose bei Gynäkomastie
Jede Untersuchung beginnt mit einem ausführlichen Patientengespräch. Hier wird evaluiert, welchen Ursprung die Gynäkomastie hat. Die Herausforderung für den behandelnden Arzt besteht oft darin, eine Gynäkomastie von einer Pseudogynäkomastie (Lipomastie) zu differenzieren. Hier spielt das Abtasten der Brust eine gewichtige Rolle, denn das Drüsengewebe lässt sich recht einfach von Fettgewebe unterscheiden. Oft stellen Ärzte diesen Unterschied auch mittels Ultraschallgerät fest. Im weiteren Verlauf der Untersuchung wird anhand der Form und Größe der Brustwarzen das Wachstum beobachtet. Bei Verdacht auf eine Krebserkrankung kann eine Computertomografie des Brustkorbes als Untersuchungsmethode in Betracht gezogen werden.
Gynäkomastie: Behandlung & OP
Die jeweilige Behandlungsform bei der Gynäkomastie hängt natürlich von der Ursache des Brustwachstums beim Mann ab. Handelt es sich beispielsweise um eine Pubertätsgynäkomastie, ist normalerweise keine Behandlung nötig. Bei anderen Formen der physiologischen Gynäkomastie sprechen gezielte Hormonbehandlungen – beispielsweise mittels Ernährungsumstellung und/oder Medikamenten – an.
Sind Menschen aufgrund der Gynäkomastie psychisch extrem belastet und die medikamentöse Behandlung zeigt keine Wirkung, besteht die Möglichkeit einer Gynäkomastie-OP. Eine Operation von Männerbrüsten ist dann sinnvoll, wenn die Lebensqualität durch die Gynäkomastie extrem beeinträchtigt ist. Experte im Bereich Gynäkomastie-Operationen ist Prof. Dr. med. Jörg Borges (www.borges-plastische-chirurgie.de). Der Eingriff wird von Herrn Borges in Freiburg befundabhängig entweder unter örtlicher Betäubung oder unter Vollnarkose durchgeführt. Im Verlaufe der circa zweistündigen Operation wird im Falle einer Gynäkomastie das hinter der Brustwarze befindliche Drüsengewebe entfernt. Bei einer Lipomastie kann das eingelagerte Fettgewebe abgesaugt werden und somit eine gleichmäßige harmonische Brustkontur hergestellt werden.
Video: