Versteht uns bitte nicht falsch, es gibt tatsächlich Menschen, denen beim Wunsch ein „normales“ Körpergewicht ihr eigen zu nennen enorme Steine in den Weg gelegt werden. Da gibt es psychische Probleme, ernst zu nehmende Probleme mit Organen oder Drüsen, Autoimmunerkrankungen und Co die allesamt größere Hürden darstellen können. ABER – das was heutzutage in unserer Gesellschaft passiert kann in diesem Ausmaß nicht alleine auf alles oben genannte zurück zu führen sein. Was ist dann schuld? Als Antwort auf diese Frage kommt von Betroffenen häufig „ich kann machen was ich will, mein Stoffwechsel ist einfach so langsam!“. Was sich tatsächlich hinter dieser Aussage verbirgt und was aller Wahrscheinlichkeit nach in Wirklichkeit der häufigste Auslöser für überflüssige Pfunde ist zeigt dieser Beitrag.
Haben „Dicke“ einen langsamen Stoffwechsel?
Eine neue Studie von Carbneiro et al untersuchte den Zusammenhang zwischen Adipositas und Veränderungen des Kalorienverbrauchs in Bezug auf einen „langsamen“ Stoffwechsel.
Zum Kalorienverbrauch zählen
- BEE – Kalorienumsatz für lebenswichtige Funktionen
- REE – Kalorienumsatz unter Ruhebedingungen (50-75% des gesamten Verbrauchs)
- AEE – Aktiver Energieumsatz
- TEF – Thermischer Effekt der Nahrung (Diät-induzierte Thermogenese)
Logisch und dennoch in Studien wie der von Faira aus 2012 untersucht ist die Tatsache, dass Übergewicht und Adipositas aus einem Ungleichgewicht zwischen Kalorienaufnahme und Kalorienverbrauch entstehen. Verändert werden kann das Verhältnis durch
- Mehr Verbrauch
- Weniger Aufnahme
Bewegungsmangel – Thema Nummer 1
Gerade der Punkt Verbrauch und in diesem Zusammenhang mangelnde Bewegung gilt heutzutage als einer der Hauptgründe für die enorme Ausbreitung von Adipositas. (Hill, Weinsier). Auf der anderen Seite spielen natürlich aber auch hier andere Faktoren wie Muskelmasse, Alter, Geschlecht und Genetik eine Rolle
These des langsamen Stoffwechsels widerlegt
1988 ließen Ravussin et al verlauten, dass ein von Grund auf langsamer Stoffwechsel in der Tat Übergewicht fördert. Dieses Ergebnis bekommt Gegenwind von etlichen anderen Studien wie denen von Prentice, LeCheminant, Weijs, DeLany, Verga und Elbert die genau das Gegenteil behaupten, nämlich, dass gerade übergewichtige Personen einen höheren Ruhe- und Gesamtkalorienumsatz haben als vergleichbare Nicht-Übergewichtige. Je nach Grad der Fettleibigkeit wurden Unterschiede im Bereich von 49 bis sogar 826 Kalorien pro Tag gemessen. Ursachen finden sich einmal in mehr vorhandener aktiver Masse/Muskelmasse (Prentice, LeCheminant, Verga), es gibt auch Hinweise die unabhängig vom Grad an Muskelmasse von einem höheren Umsatz berichten (Hall, Blaak).
Es scheint also als sei der langsame Stoffwechsel und in diesem Zusammenhang ein geringerer Kalorienverbrauch in Ruhe NICHT für Übergewicht verantwortlich. Feststellen ließ sich lediglich (Reinhardt et al), dass der sog. „Thrifty Phenotype“ in Zeiten einer Reduktionsdiät den Verbrauch schnell absenkt und sich damit härter damit tut Gewicht zu verlieren.
Uneinigkeit bei TEF (Thermic Effectof Food)
Zur Ausprägung des thermischen Effekts der Nahrung bei Übergewichtigen ist man sich nicht sicher. Es bestehen Arbeiten die besagen er fiele höher aber auch niedriger aus als bei Normalgewichtigen. (Tentolouris, Swaminathan)
Fazit
Carneiro et al kommen zu dem Ergebnis, dass ein langsamer Stoffwechsel partout nicht daran schuld ist, dass Übergewichtige übergewichtig sind! Ein Urteil welches unterstreicht, dass öfter als gedacht die Lebensweise schuld an krankhaften Ausuferungen des Körpergewichts ist
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Quellen
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http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9727822