Wusstest du, dass sich etwa 70% der Immunzellen aus unserem Immunsystem im Darm befinden?
Das Immunsystem
„Immunität“ bezeichnet per Definition die Unempfänglichkeit und Unempfindlichkeit des Organismus gegen äußere Einflüsse. Der Begriff steht ebenfalls für die Fähigkeit, bestimmte schädliche Mikroorganismen (Pathogene) ohne Symptome zu eliminieren.
Um Immunität zu gewährleisten, hat unser Immunsystem die Aufgaben:
- Krankheitserreger abzuwehren
- Fremdsubstanzen zu beseitigen (z.B. Giftstoffe)
- abgestorbene oder veränderte Zellen zu beseitigen
- eine gesunde Toleranz gegenüber körpereigenen Strukturen aufzubauen
Das Immunsystem teilt sich auf in einen unspezifischen (angeborenen) und einen spezifischen (erworbenen) Anteil. Beide bestehen sowohl aus zellulären als auch aus humoralen Komponenten, die eng miteinander verknüpft arbeiten. Während der erworbene Anteil bereits zum Zeitpunkt der Geburt weitestgehend funktionsfähig ist, muss die spezifische Abwehr im Laufe des Lebens erst verschiedene Aktivierungs- und Reifungsprozesse durchlaufen, um spezielle Abwehrmechanismen zu entwickeln. Man geht davon aus, dass die erworbene Immunabwehr ab der Pubertät voll ausgebildet ist. Mit höherem Alter verliert sie wieder an Kapazität (4).
Interessant!
Etwa vier bis sieben Tage nach dem Erstkontakt hilft das erworbene Immunsystem dabei, eine Infektion zu bekämpfen. Bis es soweit ist, muss die unspezifische Abwehr versuchen, die Vermehrung von Pathogenen zu verhindern.
Neben dem Lebensalter übt eine Reihe weiterer Faktoren einen nennenswert negativen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit der körpereignen Immunabwehr aus:
- Rauchen (5)
- Alkoholmissbrauch (6)
- Chronische Erkrankungen (7)
- Einige Medikamente (7)
- Mangelhafte Ernährung (8)
- Stress (9)
Fazit
Unser Immunsystem gliedert sich in mehrere Teile. Ein Teil wird uns sprichwörtlich in die Wiege gelegt, ein anderer Teil bildet sich im Laufe des Lebens aus. Eine Reihe von nicht unüblichen Lifestyle-Faktoren ist in der Lage, das Immunsystem negativ zu beeinflussen.
Die Immunabwehr und der Darm
GALT
Tatsächlich beherbergt der Darm etwa 70% der immunologisch aktiven Zellen in der Darmschleimhaut. Die darmeigene Immunabwehr nennt sich GALT (gut-associated lymphoid tissue). Sie stellt die größte Ansammlung von Immunzellen in unserem Körper dar (10). Aufgabe des GALT ist einerseits eine gesunde Toleranz gegenüber nützlichen Mikroorganismen und Nahrungsmittelbestandteilen, andererseits übernimmt sie auch die Abwehr pathogener Mikroorganismen. Über Lymphknoten ist das GALT mit dem restlichen Immunsystem verbunden (11).
Die Rolle der Darmflora
Derzeit ist die Rede von etwa 100 Billionen hauptsächlich anaerober Darmbakterien, die sich in über 1.000 Spezies untergliedern (12,13). Neben deren Beteiligung an der Verdauung übt die Darmflora einige weitere Einflüsse auf die Gesundheit aus:
- Beteiligung am Abbau bestimmter Proteine und Kohlenhydrate (14)
- Produktion von Vitaminen (16)
- Regulation des Fett- und Zuckerstoffwechsels (14)
- Abbau von Giftstoffen (15)
- Anregung der Darmperistaltik (16)
- Abwehr pathogener Mikroorganismen (16)
- Immunmodulation (16)
Aus einer Arbeit von Montalban-Arques et al (1) geht hervor, dass die Anwesenheit von Mikroorganismen von Geburt an eine wichtige Rolle bei der Ausbildung einer Immunität sowie weiterer Fähigkeiten zur Abwehr von Krankheiten spielt. Die Darmflora fungiert als wichtiger Stimulus von Immunzellen und moduliert auf diese Weise das Immunsystem (16).
Werden natürliche Bakterien reduziert (wie beispielsweise bei der Verabreichung eines Breitbandantibiotikums), können sich pathogene Mikroorganismen leichter vermehren (17). Dies wiederum beeinträchtigt Reaktionen der Immunabwehr, die für gewöhnlich den Ausbruch von Krankheiten verhindern.
Auch die Balance zwischen verschiedenen Bakterienhauptstämmen übt einen wesentlichen Einfluss auf die Gesundheit aus. Von einer sog. Dysbiose geht ein erhöhtes Risiko für Erkrankungen wie Reizdarmsyndrom, Allergien oder antibiotika-assoziierter Diarrhöe aus (16). Uneinig ist man sich, inwieweit auch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn auf eine veränderte Zusammensetzung der Darmflora zurückzuführen sind (18). Vermutet wird eine Abwehrschwäche des unspezifischen Immunsystems und/oder eine gestörte Darmbarriere (19). Unerwünschte Bakterien könnten sich so Zugang verschaffen und eine systemische Immunreaktion auslösen (20).
Fazit
Die Immunabwehr stellt einen nicht unerheblichen Teil der Funktionen unseres Darms dar. 70% der Immunzellen finden sich im Darm. Auch die Bakterienbesiedelung, vornehmlich des Dickdarms (Darmflora), spielt eine erhebliche Rolle in der Ausbildung von Immunität.
Wie können wir das Immunsystem stärken?
Ernährung
An oberster Front steht selbstverständlich die Ernährung. Nur eine vollständige Zufuhr von Aminosäuren, Glucose, bestimmten Fettsäuren, sekundären Pflanzenstoffen sowie Vitaminen und Spurenelementen sorgt für die Bereitstellung von Ausgangsmaterial zur Herstellung der humoralen und zellulären Immunabwehr (21-27). Auf Seiten der Mikronährstoffe existieren für folgende Vertreter sogenannte Claims zur Aufrechterhaltung einer normalen Funktion des Immunsystems:
- Vitamin A
- Vitamin B6
- Vitamin B12
- Folat
- Vitamin C
- Vitamin D
- Zink
- Eisen
- Kupfer
- Selen
Interessant!
„Claims“ werden vom europäischen Parlament erlassen. Sie stehen für ausreichende Belege bestimmter Effekte von Substanzen, die so auch beworben werden dürfen.
Präbiotika / Probiotika
Neben sonstigen Maßnahmen zum Erhalt einer starken Immunabwehr wie einem gesunden Lebensstil geht auch von der Verwendung bestimmter Präbiotika oder probiotischer Stämme ein positiver Effekt aus. Begründen lässt sich dies über die enge Verknüpfung des oben bereits thematisierten GALT mit der Darmflora.
Förderlich nach Roller et al (28) im Tiermodell erscheint die Zufuhr von Präbiotika wie Oligofructose oder Inulin. Sie fördern das Wachstum von Bifidobakterien und Laktobazillen.
Probiotika verstehen sich per Definition als lebende Mikroorganismen, die einen positiven Effekt auf die Gesundheit ausüben, sofern sie in ausreichender Menge zugeführt werden (29). Aus einer Vielzahl an Studien gehen sowohl verdauungsspezifische als auch sonstige Effekte einer Verwendung aus (2,3). Diese sind jeweils stammspezifisch und treten von Person zu Person individuell auf, was sich über den jeweils spezifischen Aufbau der Darmflora begründet. Im Hinblick auf Immunität können Probiotika direkt immunologische oder aber indirekte Wirkung vermitteln.
Zu bereits festgestellten Effekten von Probiotika zählen:
- Stärkung der Darmbarriere
- Verstärkung der Schleimhaut
- Vermehrte Expression sog. Tight-Junctions
- Produktion antimikrobieller Substanzen
- Aktivierung von Fresszellen (Makrophagen)
- Verringerte Antwort auf Nahrungsmittelallergene
- Verstärkte Antikörperantwort auf Impfungen (30)
- Reduzierte Infektanfälligkeit (31-37)
Tatsächlich wartet eine Vielzahl eingereichter Claims zur Verwendung probiotischer Bakterienstämme für das Immunsystem auf Autorisierung vom europäischen Parlament. Bis dem so ist, kann ein gezielter Effekt öffentlich nur „potenziell“ in Aussicht gestellt werden.
Bei der Vielzahl erhältlicher probiotischer Stämme bevorzugen wir basierend auf Untersuchungen aber auch auf vielfältigen Erfahrungswerten das körperfremde Probiotikum Bacillus Subtilis DSM21097. Anders als körpereigene Stämme hilft es nicht dabei, Schwachstellen einzelner Stämme auszugleichen, vielmehr regt es die Revitalisierung an und hilft dabei, pathogene Mikroorganismen selektiv aus dem Darm zu entfernen, um wiederum Platz für hilfreiche Bakterien zu schaffen. Einen genauen Überblick über die Wirkungsweise von Bacillus Subtilis DSM21097 geben wir HIER.
Fazit
Grundstock einer starken Immunabwehr ist eine vollversorgende Ernährung. Daneben gehen auch von präbiotischen Zusätzen sowie von Probiotika potenzielle Effekte auf das Immunsystem aus. Aus hinreichender Erfahrung favorisieren wir die Verwendung des körperfremden Probiotikums Bacillus Subtilis DSM21097.
Resümee
Wenngleich man es nicht direkt miteinander in Verbindung bringen würde, üben Darm und Darmflora einen erheblichen Einfluss auf das Immunsystem aus. Hierzu finden sich im Darm etwa 70% aller Immunzellen, die über das Lymphsystem mit den restlichen Bestandteilen kommunizieren. Die Darmflora beteiligt sich ebenfalls direkt und indirekt an der körpereigenen Immunabwehr. Dieser Zusammenhang macht einen gesunden Verdauungstrakt und insbesondere eine gesunde Darmflora unabdingbar für ein funktionierendes Immunsystem. Neben einem ausgeglichenen Lebensstil und einer vollversorgenden Ernährung können auch Probiotika hierfür wichtige Dienste leisten. Wir von Body-Coaches setzen aufgrund von Recherchen sowie zahlreicher Erfahrungsberichte auf das körperfremde Probiotikum Bacillus Subtilis DSM21097 und können dies guten Gewissens unterstützend empfehlen.
Sportlicher Gruß
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Quellen
(1)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4598590/
(2)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10967260
(3)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26500616
(4)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17313487
(5)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15534156
(6)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4590612/
(7)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6220381/
(8)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK230970/
(9)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12909458
(10)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2515351/
(11)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27570813
(12)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15790844
(13)
https://www.nature.com/articles/nature08821
(14)
https://microbiomejournal.biomedcentral.com/articles/10.1186/s40168-019-0704-8
(15)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5515271/
(16)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19149514
(17)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9509270
(18)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1856500/
(19)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16503465
(20)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1553362/
(21)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17726308
(22)
(23)
https://www.efsa.europa.eu/en/efsajournal/pub/1229
(24)
https://efsa.onlinelibrary.wiley.com/doi/pdf/10.2903/j.efsa.2009.1220
(25)
https://www.efsa.europa.eu/en/efsajournal/pub/1740
(26)
https://efsa.onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.2903/j.efsa.2009.1223
(27)
https://www.efsa.europa.eu/en/efsajournal/pub/1225
(28)
https://academic.oup.com/jn/article/134/1/153/4688225
(29)
(30)
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0264410X09009785
(31)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21901706
(32)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11387176
(33)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19651563
(34)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16054520
(35)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1298318/
(36)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19747410
(37)