Sehnenerkrankungen – Mit Training und Bioaktiven Kollagenpeptiden zu Besserung!
45% aller Verletzungen am Bewegungsapparat betreffen Bändern, Sehnen und Gelenke – Tendenz steigend! (US-Erhebung) (22)
Über das weitreichende Potenzial des Einsatzes von Kollagenhydrolysat und insbesondere von spezifischen Bioaktiven Kollagenpeptiden als fortschrittlichste Form mit hoch individuellem Charakter habe ich bereits einen Beitrag verfasst (1). Als gut untersucht gelten inzwischen Effekte von spezifischen Bioaktiven Kollagenpeptiden für die Gesunderhaltung von Gelenken aber auch bei bestehenden Gelenkserkrankungen. Auch die Hautbeschaffenheit lässt sich mit der Verwendung von spezifischen Bioaktiven Kollagenpeptiden merklich verbessern. Ein neues Gebiet der Forschung mit spezifischen Bioaktiven Kollagenpeptiden befasst sich nun mit dem Einfluss auf die Muskulatur, sowie auf andere Elemente des Bewegungsapparates wie Bänder und Sehnen. Gezeigt werden bereits positive Effekte auf die Körperzusammensetzung sowohl an gesunden Probanden als auch an Betroffenen von Sarkopenie (altersbedingter Muskelschwund). Neue Studien auf Zellkulturebene bescheinigen spezifischen Bioaktiven Kollagenpeptiden einen Effekt auf Typ-I-Kollagen und Proteoglykane der extrazellulären Matrix. Beide sind maßgeblich am Erhalt und der Heilung von Sehnenstrukturen beteiligt. Weiterführend zeigt eine neue Studie in diesem Zusammenhang positive Effekte auf die Sprunggelenkstabilität bei Sportlern mit chronischer Instabilität (2). Der heutige Beitrag stellt die neueste Studie vor die sich im speziellen mit Effekten spezifischer Übungen plus Verwendung von Bioaktiven Kollagenpeptiden auf Betroffene mit Tendinopathie (Sehnenerkrankungen/Sehnenleiden) der Achillessehne/n befasst.
Einleitung
Chronische Erkrankungen der Achillessehne gelten nach wie vor als schwierig behandelbar. Man geht davon aus, dass nur 40% aller Betroffenen gänzlich schmerzfrei therapiert werden können. 48% aller Patienten erhalten dabei eine oder mehrere alternative Behandlungen (3). Aus neuen Studien geht hervor, dass sowohl kardiometabolische als auch nutritive Faktoren Einfluss auf die lokale Sehnenheilung nehmen können (4,5). Wenngleich klinische Studien noch rar sind, findet sich in einer Arbeit von Maughan et al (6) dennoch ein Hinweis auf den potenziellen Nutzen der Verwendung von Nahrungsergänzungen mit Gelatine oder Kollagenhydrolysat für Leistungssportler. Wie sich zeigte, vermag die Einnahme von aus Kollagen abgeleiteter Peptide direkten Einfluss auf die Kollagensynthese zu nehmen (7) und hierüber Schmerzen in Gelenken oder bei Sehnen zu reduzieren (8-10). Eine gewisse Bedeutung schreibt man der in hoher Menge in Kollagenhydrolysat enthaltenen Aminosäure Glycin zu die bis dato im Zellversuch sowie in Tierstudien positiv bei Tendinopathie zum Einsatz kam (11-14). Wie bereits erwähnt, existiert zur Verwendung spezifischer Bioaktiver Kollagenpeptide bereits eine Humanstudie in der die Symptomatik chronischer Sprunggelenksstabilität merklich verbessert werden konnte (15).
Fazit
Die Beschaffenheit des Sehnenapparates lässt sich via nutritive Maßnahmen verbessern. Neben Ergebnissen aus Studien an Zellkulturen oder Versuchstieren liegen inzwischen auch erste Humanstudien vor, die insbesondere spezifischen Bioaktiven Kollagenpeptiden einen signifikanten Effekt nachweisen.
Studie
In der neuen Studie von Preat et al (16) wurde der potenzielle klinische Nutzen einer Verabreichung spezifischer Bioaktiver Kollagenpeptide aus Schweinekollagen als Zusatz-Therapie zu einem 6-monatigen exzentrischen „Return to Run“-Programm bei Probanden mit chronischen Schmerzen im Bereich der Achillessehne untersucht. Von der Verabreichung spezifischer Bioaktiver Kollagenpeptide verspricht man sich eine systemische Auswirkung auf die Kollagendichte der Achillessehne (17-19). Der Studienaufbau (doppel-verblindete RC-Studie mit Cross-Over-Design) ist als stark zu bezeichnen, wenngleich die Probandenzahl mit 20 sicher noch ausbaufähig wäre. Die Teilnehmer mit uni- oder bilateralen Erkrankungen der Achillessehne wurden willkürlich eingeteilt. Sie erhielten begleitend zum Trainingsprogramm in den ersten Monaten entweder 2,5g spezifischer Bioaktiver Kollagenpeptide (AB-Gruppe) oder ein Placebo (BA-Gruppe) (5). Nach 3 Monaten wechselten die Probanden dann für weitere 3 Monate in die jeweils andere Gruppe. 18 der 20 Probanden beendeten die Studie.
Zu Beginn, nach 3 und nach 6 Monaten wurden bei allen Probanden Mikrovaskularitäts-Messungen beider Achillessehnen durchgeführt. Eine erhöhte Mikrovaskularität steht häufig in Verbindung mit chronisch-schmerzhaften Sehnenverletzungen (20). Den Teilnehmer wurden zudem Blutproben entnommen und sie wurden angehalten einen standardisierten Fragebogen ausfüllen der sich mit subjektiven Beobachtungen wie Achillessehnenschmerzen, funktionellen Einschränkungen sowie der Möglichkeit zur Wiederaufnahme sportlicher Aktivitäten („Return to Run“) befasste.
Der Trainingsaufbau gestaltete sich wie folgt:
Fazit
Insgesamt 20 Teilnehmer mit merklichen Beschwerden der Achillessehne/n nahmen in einem Zeitraum von 6 Monaten an einem standardisierten Trainingsprogramm teil. Sie erhielten im Wechsel zwei Mal je 3 Monate entweder eine Menge von täglich nur 2,5g spezifischer Bioaktiver Kollagenpeptide oder ein Placebo.
Ergebnisse
Fragebogen
Nach 3 und 6 Monaten zeigte sich eine statistisch signifikante Interaktion mit der Verwendung von Bioaktiven Kollagenpeptiden zum Training bei Schmerzen und Funktionseinschränkungen in den jeweiligen Zeiträumen in denen das Produkt zum Einsatz kam.
„Return to Run“
In der „Return tot Run“-Befragung berichteten die Teilnehmer von insgesamt zufriedenstellenden Ergebnissen. Selbst nach 3-monatiger Einnahme von spezifischen Bioaktiven Kollagenpeptiden in Gruppe AB musste keiner der Probanden die wieder aufgenommenen sportlichen Aktivitäten im Verlauf der Monate 4 bis 6 trotz Einnahme des Placebos wieder beenden.
Mikrovaskularität
In beiden Gruppen zeigte sich eine signifikante Abnahme der Mikrovaskularität die hier in Zusammenhang mit den positiven subjektiven Veränderungen stand. Zwar wurde für die Verwendung von spezifischen Bioaktiven Kollagenpeptiden kein signifikanter zusätzlicher Vorteil herausgestellt, die Forscher sehen hier jedoch das Messfahren als wenig tauglich um einen solchen Zusammenhang sichtbar zu machen. Cholesterinwerte, Triglyceride und Harnsäurewerte wurden im Testzeitraum nicht signifikant verändert.
Wirkung
Die Forscher halten es für möglich, dass die Erhöhung der aufgenommenen Glycin Menge via spezifischer Bioaktiver Kollagenpeptide zu den Verbesserungen beigetragen hat (12,14). Alle Probanden wurden angehalten spezifische Bioaktive Kollagenpeptide 30 Minuten vor der jeweiligen Trainingseinheit einzunehmen. Binnen 30 bis 60 Minuten nach der Einnahme trat dann eine maximale Erhöhung des Serum-Hydroxyprolin-Spiegels auf. Auch dieser Effekt scheint potenziell wichtig zu sein, nicht zuletzt da eine Studie aus 2017 mit der akuten Verabreichung von 60g Gelatine vor Sprungübungen eine dosisabhängige Verbesserung des Kollagenstoffwechsels feststellte (7). Letztlich zeigen vorausgehende Studien mit der Einnahme eine vermehrte Stimulation von Elastin sowie eine vermehrte Biosynthese von Molekülen der Bänder- und Sehnenmatrix (21).
Resümee
Die Studie belegt bei Patienten mit einseitigen oder beidseitigen Achillessehnenentzündungen den klinischen Nutzen einer Kombination aus gut strukturiertem Trainingsprogramm und dem Einsatz spezifischer Bioaktiver Kollagenpeptide
- zur Verbesserung subjektiver Marker wie Beschwerden und Funktionalität
- zur Wiedererlangung der Sporttauglichkeit
Eine weiterführende Studie (23) befasste sich mit dem Einfluss von Ernährung auf die Sehnengesundheit und Tendinopathie. Während für eine generelles Ernährungsmuster sowie den Einfluss von Alkohol keine klaren Ableitungen möglich waren halten die Forscher den Einsatz von Ergänzungen wie MSM, Arginin, Bromelain, Curcumin, Boswelia und allen voran Kollagenpeptiden als vielsprechend.
Jerger et al (24) stellten mit der Verabreichung von 5g bioaktiver spezifischer Kollagenpeptide in Zusammenhang mit Krafttraining und verglichen mit Placebo eine statistisch signifikante Zunahme der Achillessehnenquerschnittsfläche sowie der Muskeldicke bei 40 jungen männlichen Probanden binnen 14 Wochen fest. Die Forscher sind sich noch nicht klar darüber, wie genau die Effekte vermittelt werden, sehen den Einsatz spezifischer bioaktiver Kollagenpeptide allerdings als interessanten Ansatz in der Prävention und Rehabilitation von Sehnenverletzungen.
Ian Burton (25) führte eine Übersichtsarbeit zu den Effekten von Nahrungsergänzungen bei Tendinopathie durch in die insgesamt 16 Studien einbezogen wurden. In beinahe alle involvierten Studien waren entweder hydrolysiertes Kollagen oder Kollagenpeptide Bestandteil des Supplement-Stacks. Gezielte Nahrungsergänzungen können das Beschwerde-Bild verbessern, indem sie entzündungshemmende Wirkungen ausüben und die Sehnenheilung fördern. Sie haben möglicherweise das Potenzial, Standardbehandlungsmethoden, wie z. B. Bewegung, zu ergänzen, indem schmerzlindernde, entzündungshemmende und strukturelle Auswirkungen auf die Sehnen die Ergebnisse einer progressiven Bewegungsrehabilitation verstärken können.
Bioaktive Kollagenpeptide prophylaktisch?
Unter dem Motto „Vorsorge ist besser als Nachsorge“ und angesichts der hohen Verletzungsstatistik in Bereich Bänder und Sehnen kann man die Einnahme spezifischer Bioaktiver Kollagenpeptide nicht nur akut bei Beschwerden, sondern auch prophylaktisch zu deren Vermeidung guten Gewissens empfehlen.
Bei Fragen zu passenden Angeboten für Bioaktive Kollagenpeptide wendet Euch gerne an uns!
Sportlicher Gruß
Quellen
(1)
https://www.body-coaches.de/bioaktive-kollagenpeptide-kleiner-unterschied-grosse-wirkung
(2)
(3)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22075719
(4)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20196870
(5)
https://insights.ovid.com/crossref?an=00005768-200906000-00005
(6)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/29540367
(7)
https://academic.oup.com/ajcn/article/105/1/136/4569849
(8)
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0011393X16300716?via%3Dihub
(9)
https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1185/030079908X291967
(10)
http://www.nrcresearchpress.com/doi/10.1139/apnm-2016-0390#.XDXem1VKiUk
(11)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19957932
(12)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25156668
(13)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16161767
(14)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/29345399
(15)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/29769831
(16)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/30609761
(17)
https://www.oarsijournal.com/article/S1063-4584(11)00014-8/fulltext
(18)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26353786
(19)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/29337906
(20)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12106496
(21)
https://jissn.biomedcentral.com/articles/10.1186/1550-2783-10-S1-P23
(22)
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1002/bdrc.21041
(23)
https://doi.org/10.1080/15502783.2022.2104130
(24)
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35403756/
(25)
https://journals.humankinetics.com/view/journals/jsr/aop/article-10.1123-jsr.2022-0244/article-10.1123-jsr.2022-0244.xml
Weiteführende Literatur
Bildquelle:
https://pixabay.com/de/kn%C3%B6chel-kalb-muskel-achillessehne-3135710/
https://de.wikipedia.org/wiki/Fersensporn#/media/File:Fersensporn_Anatomie.jpg