Zuviel Körperfett braucht kein Mensch! Während eine gewisse Menge natürlich nötig ist zum Schutz wichtiger Organe und Gewebe sowie als Energiespeicher, sieht zu viel davon einfach nur blöd aus oder? Salopp gesagt und an dieser Stelle auch nur die halbe Wahrheit, denn das Fettgewebe um das heute geht ist genaugenommen nicht zwangsläufig sichtbar. Trotz der Tatsache das sog. viszerales Fett also nicht unbedingt ein optisches Problem darstellt, möchte dennoch niemand „zu viel“ davon auf den Rippen haben da es umgangssprachlich das „Ungesundeste“ aller Fettgewebsarten ist. Schauen wir und das Ganze doch heute einmal etwas genauer an.
Was ist viszerales Fettgewebe?
Per Definition handelt es sich bei viszeralem Fett (Viszeral Fett oder auch intraabdominales Fett) um Fettmasse die sich gezielt in der Bauchhöhle ablagert und dort Organe sowie das Verdauungssystem umgibt. Anders als das sog subkutane Fett (Unterhautfett) ist es damit nicht direkt sichtbar, in hohem Ausmaß sorgt es aber für eine Vergrößerung des Bauchvolumens (Mögliche Ursache für den klassischen Bierbauch). Mediziner sehen in viszeralem Fett die Größe Gefahr in seiner hohen Stoffwechselaktivität. Es fungiert mehr als andere Fettgewebsarten als eigenständiges Drüsenorgan welches zahlreiche Botenstoffe aussendet. Im Falle viszerales Fett wirken sich die ausgesendeten Signale mitunter auf den Blutdruck, die Insulinfreisetzung oder auch die Entzündungsentstehung im Körper aus. Ein weiterer Nachteil ist seine Bereitschaft Fettsäuren ins Blut abzugeben die in die Leber wandern um dort metabolisiert, umgewandelt oder neu abgelagert zu werden (Achtung Fettlebergefahr!). Insbesondere Männer neigen dazu schnell ausgeprägte viszerale Fettdepots anzulegen, was mitunter dem höheren Aufkommen an Testosteron geschuldet ist, welches in das Fettverteilungsmuster eingreift ebenso wie sein Pendant Östrogen diese Funktion bei den Frauen übernimmt. Die Rede ist vom sog. Apfel-Typ. Ein hohes Aufkommen an viszeralem Fett kann fatal sein, da es das Risiko zahlreicher Krankheiten erhöht. Darunter Diabetes Typ 2, Herzkrankheiten oder das metabolische Syndrom. [1] Zu viel viszerales Fett unterstützt sogar bei Normalgewichtigen das Sterblichkeitsrisiko. Zu diesem Ergebnis kamen Sahakyan, K.R. et al. in ihrer Analyse von über 15000 Erwachsenen aus dem Jahr 2015. [2] Glücklicher Weise sorgt die hohe Stoffwechselaktivität von viszeralem Fett auch dafür, das man es relativ schnell abgebaut bekommt… ein Hoffnungsschimmer also für bereits Betroffene [9,10]. Die beste Strategie? Bewegung und an den Bedarf angepasste Ernährung am besten nach den Vorgaben aus HBN (Human Based Nutrition).
Fazit
Viszerales Fett ist weniger ein optisches als vielmehr ein gesundheitliches Problem welches besonders häufig bei Männern im Überfluss vorhanden ist. Es fungiert als eigenständiges Drüsenorgan, sendet über dies dysregulierende Botenstoffe aus und erhöht damit nachweislich das Risiko auf etliche Krankheiten — FETT DAS KEINER BRAUCHT
DAS ist der viszerale Dickmacher Nummer 1
Natürlich wird ein anhaltender Kalorienüberschuss für mehr viszerales Fett sorgen, dafür bedarf es keiner erklärenden Beiträge. Unter all den Möglichkeiten seine Energiebilanz zu decken gibt es dennoch Eine die ganz besonders schnell für mehr Fett in der Bauchhöhle sorgt. Die Rede ist von Fructose (auch genannt Fruchtzucker!) NEIN nicht der Fruchtzucker aus der Natur im richtigen Verhältnis mit Glucose ihr ihn mit Eurem täglichen Apfel aufnehmt, sondern explizit Fructose aus mit Haushaltszucker angereicherten Lebensmitteln sowie Getränken oder aber in Reinform als sog. HFCS (High Fructose Corn Syrup). Bestes Beispiel für eine besonders heimtückische Art und Weise große Mengen Zucker (und damit auch Fruchtzucker) zu sich zu nehmen sind Getränke wie Coca Cola. Ein Glas davon fällt mit über 25 Gramm Zucker und über 100 Kalorien deutlich ins Gewicht. Heimtückisch deshalb, weil diese Kalorien dank des flüssigen Charakters weit weniger bis sogar gar nicht für Sättigung sorgen [6-7].
Fructose hat in etwa die doppelte Süßkraft von Glukose und wird deshalb zudem gerne von der Lebensmittelindustrie verwendet. Auf der Zutatenliste betroffener Produktes finden sich dann Angaben wie: Glucose-Fructose-Sirup (Glucose-Anteil höher als 50%) oder Fructose-Glucose-Sirup (Fructose-Anteil über 50%). Letzteres ist besonders gesundheitsgefährlich, da der Fructose-Anteil bis zu 90% betragen kann. Auch HFCS (High Fructose Corn Sirup) findet sich häufig in Lebensmitteln und zählt damit ebenfalls zu den besonders heimtückischen Fruchtzuckerlieferanten.
In einer neuen Arbeit von Herman, M.A. & Samuel, V.T. aus dem Jahr 2016 stellte man negative Auswirkungen von Fructose auf die Leberfettsynthese, Blutfette, Insulinsensitivität und den Aufbau viszeraler Fettdepots fest. [3] Aus Beobachtungsstudien ist bis zu diesem Zeitpunkt bereits nachgewiesen worden, dass eine hohe Fructoseaufnahme die Entstehung von viszeralem Fett fördert, zu Insulinresistenz beiträgt und die Triglyceridwerte verschlechtert. [4-5] Unterstützt wird dies von Stanhope, K.L. et al. in ihrer Untersuchung aus dem Jahr 2009. Die Forschergruppe gab den übergewichtigen und adipösen Probanden 25% der Nahrungskalorien Glucose (Einfachzucker) oder Fructose. Nach 10 Wochen stellten sie bei beiden Gruppen eine Zunahme des Gewichts fest, jedoch bei der Fructose-Gruppe einen starken Anstieg des viszeralen Fettdepots, der in der Glucose-Gruppe ausblieb. [8]
Resümee
Der heutige Beitrag hält vielleicht keine revolutionäre Neuerungen in Sachen Ernährungs-Tipps bereit, er unterstreicht aber eine der wichtigsten Grundregeln aus einer nicht wie so oft optischen sondern gesundheitlichen Perspektive:
FINGER WEG VON FLÜSSIGEN KALORIEN
FINGER WEG VON HFCS und FRUCTOSE-GLUCOSE-SIRUP
Sportlicher Gruß
Team Body-Coaches
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Quellen
[1] http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1038/oby.2006.277/abstract
[2] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26551006
[3] http://www.cell.com/trends/endocrinology-metabolism/fulltext/S1043-2760(16)30066-2
[4] http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24550031
[5] http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24944282
[6] http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19248858
[7] http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10878689
[8] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19381015
[9] https://www.peak.ag/de/classic/peak-blog/fettabbau-und-fettaufbau-stoffwechsel-der-adipozyten
[10] https://www.peak.ag/de/classic/peak-blog/fettabbau-und-fettaufbau-stoffwechsel-der-adipozyten-ii
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